international festival
fail better beckett@111
"Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better." Worstward Ho, Samuel Beckett
Samuel Beckett (Photo: Barbara Bray)
Samuel Beckett (Photo: Barbara Bray)
Internationales Festival
fail better
beckett@111
E-WERK Freiburg 4. – 11. März 2017
TEATERHUSET AVANT GARDEN Trondheim 5. + 6. Mai 2017
LAZNIA NOWA TEATR, TEATR GROTESKA, Cracow Okt-Nov 2017
Paris, Auxerre, 2017/2018, in Planung
Die Premieren und Uraufführungen des gesammten Projekts finden im E-Werk Freiburg statt (ausser am 6. März 2017, Kommunales Kino, Freiburg)
Das Beckett-Festival wird am 4. März 2017 eröffnet, 111 Jahre nach der Geburt des irischen Dichters am 13.4.1906.
Warum Beckett?
Er war im Herzen ein Europäer, stammte aus Irland, lebte in Frankreich, las Dante auf italiensch, schrieb auf englisch und französisch, inszenierte in Deutschland. Sein Werk ist die Lingua franca der zeitgenössischen Ausdrucksformen.
Er ist ein Revolutionär des Theaters. Sein Einfluss auf Maler, Musiker, Tänzer, Performer/Innen, Filmemacher, Video- und Klangkünstler ist nach vie vor enorm. Das Werk von Manchen, die sich auf ihn zwar nicht berufen, wäre ohne Beckett undenkbar. Er regt Wissenschaftler an und provoziert Intellektuelle. Seiner Zeit weit voraus, experimentierte Beckett schon vor 50 Jahen im Medienbereich mit den Techniken, die erst jetzt verbreitet und Teil des Mainstreams sind.
Die Absicht, Samuel Beckett heute ins Blickfeld zu rücken, soll deutlich machen, wie wichtig und – paradoxerweise – „up to date“ sein Werk insbesondere für ein jüngeres Publikum ist. Dies betrifft nicht nur seine besondere Form der Ästhetik, die wenig mit dem Klischee des absurden Theaters und seiner gleichermaßen dunklen Vision zu tun hat, sondern vielmehr und vor allem jene „ehrliche Vision“ (Peter Brook) auf unser Leben.
Trotz seiner Zurückhaltung gegenüber dem Engagement nahm Beckett politisch Stellung, indem er die menschliche Existenz in ihrer ganzen Komplexität einzufangen versuchte. Angesichts der jüngsten religiösen, kulturellen und politischen Herausforderungen, vibriert und sprüht sein Werk von neuen Tönen. Wir wollen einige hörbar machen. Und wenn wir dabei ... scheitern, scheitern wir besser!
Was uns wichtig ist:
Die Suche als Imperativ. Eine Erforschung, die neue Energien freisetzt und Beckett der heutigen Sensibilität näherbringt, wenn auch mit einem Risiko. Wir wollen nicht die etablierten Modelle reproduzieren, es geht uns viel mehr um den Prozess des Suchens. Also: Kein museales Gedenken!
Der Aspekt des Lernens. Erfahren und experimentieren nicht in der Einweg-Kommunikation, sondern indem wir uns gemeinsam auf den Weg machen.
Sprachübergreifend und grenzüberschreitend arbeiten, um Schubladen zu vermeiden, die sich an nationalen Traditionen, Sprachen, Genres, Medien etc. orientieren.
Wir wollen erforschen wie Becketts Werk sich verändert, von Sprache zu Sprache, von Sparte zu Sparte, vom geschriebenen zum gesprochenen Text auf der Bühne oder auf der Leinwand, von der Musik und Klangkunst hin zu den bildenden Künsten und der Installation.
Echos. Becketts eigenes Werk wird neben andere gestellt, die von ihm angeregt wurden.
Kürze. Unter den über 30 Stücken, die Beckett geschrieben hat, sind nur drei abendfüllend, die meisten bestehen aus Fragmenten und Varianten, das bringt sie der Sensibilität und der synkretistischen Ästhetik der Gegenwart nahe.
Bei der Zusammenstellung dieses Programms können wir genauso viel über uns selbst erfahren wie über Beckett. Dazu brauchen wir keine abendfüllenden Stücke. LESS IS MORE war Becketts Lebensmotto. Weniger ist mehr.
Jeder kennt Samuel Beckett, nur kennt ihn jeder anders. In jeder Sprache klingen seine Werke anders, nicht nur aus sprachlichen, sondern auch aus kulturellen Gründen, wegen des unterschiedlichen Hintergrunds und der Aufführungsstile. Wenn z.B. die in Norwegen lebende britische Performerin und Komponistin Pritchard Englisch spricht, so klingt es doch ganz anders als bei der der Dub-Poetin und Jazz-Sängerin Tutum, die aus Jamaika stammt. Auch zwischen Pritchards Stil und den Kompositionen des in Ecuador geborenen Maiguashca liegt die ganze Welt.
beckett@111 kombiniert Musik, Theater, Performance, Video- und Audiokunst, Installationen, Ausstellungen, Workshops, Lesungen und Diskussionen.
Als Beitrag aus der Musik sind Originalkompositionen von Alwynne Pritchard (GB, Norwegen) und Mesias Maiguashca (Ecuador, BRD) in Arbeit.
Das Theater kreist um die späten Stücke von Beckett, sie werden von Künstlern aus England, Frankreich, BRD, Italien, Norwegen, Schweden, Polen, USA und Jamaika gespielt.
Es ist auch ein akademisches Rahmenprogramm in Vorbereitung.
Das Projekt wurde von dem international arbeitenden polnischen Schriftsteller, Übersetzer und Theaterregisseur Marek Kedzierski konzipiert und in Zusammenarbeit mit Raimund Schall, dem Leiter des Freiburger Theater Zerberus entwickelt.
Seit 1996 organisierte Kedzierski nahmhafte Theaterfestivals in Straßburg, Berlin (zusammen mit Walter Asmus), Krakau, und Zürich (mit Thomas Hunkeler). Jedes Festivals setzte einen anderen Schwerpunkt, da sich jede Zeit von anderen Aspekten angesprochen fühlt.
Nun also der nächste Schritt. Hier sollen die besondere Talente der mitwirkenden Künstler sprechen.
Beim Festival beckett@111 sind Theater/Künstler und Spielstätte aus Deutschland, Norwegen, Polen und aus Frankreich beteiligt. Die Vorbereitungsproben zu den beteiligten Produktionen finden bei den jeweiligen Kooperationspartnern in deren Spielstätten statt. Sie werden - mit unterschiedlichen Schwerpunkten - an anderen Orten im Laufe der kommenden und der nächsten Saison gezeigt.
Die einzelnen künstlerischen Produktionen (z.B. Musik und Theater) können als Einzelaufführungen oder miteinander komponiert an einem Abend dargeboten werden.
International Festival
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beckett@111
E-WERK Freiburg 4th March – 11th March 2017
TEATERHUSET AVANT GARDEN Trondheim 5th + 6th May 2017
LAZNIA NOWA TEATR, TEATR GROTESKA, Cracow Oct-Nov 2017
Paris, Auxerre, 2017/2018, in planning
The venue is Freiburg's E-Werk Theatre, except 6th March (Kommunales Kino, Freiburg)
The Festival will open on March 4th 2017, 111 years after the Irish poet's birthday on 13th April 1906.
Why Beckett?
A European at heart. Irish, living in France, writing in English and French, working in Germany. A Dante specialist. His œuvre has become the lingua franca for contemporary artistic expression. It has revolutionalized theatre world-wide and influenced musicians, artists, dancers, performers, together with cross-genres, provoking intellectuals and scholars. Ahead of his time, Beckett experimented with the media and techniques which only now are becoming widespread and mainstream. Not only the Beckettian form has had an impact; also that which Peter Brook labels an honest vision. Despite his assumed aura of non-involvement, Beckett has taken a political stance while attempting to grasp the whole complexity of the human situation. After the death of most ideologies and in the face of recent religious and cultural challenges, his work reverberates at this tumultuous time with new tones and encourages us to take on another quest. And if he… fails, as we all do, he fails better!
What we want to emphasize:
The quest. Instead of a museum-style commemoration based on established models, we propose an exploration which sets free energies and brings Beckett close to today’s sensitivity, even at a certain risk.
The educational aspect. To teach and learn, privileging the experiment. Not one-way communication but searching together.
Translingual and cross-cultural, going beyond compartmentalization. Aiming to transcend the fixed schemata of national tradition, language, genre, medium etc. To demonstrate how his work, while remaining "roughly" the same, varies from language to language, from genre to genre, from written page to stage to screen, from music to the visual arts to word, from radio to TV/video/acoustics.
Echoes. To juxtapose Beckett’s own work in one breath with those inspired by him.
In a nutshell: Among some 30 dramas Beckett has written, only 3 are normal-length plays; most are just fragments and variants, which makes him closer to today’s sensitivity and the syncretic aesthetics of the present.
Everyone knows Beckett – but differently. In every language, his works sound different not only because of the language but also because of the culture in question, the varied backgrounds of the artists, and the performing style in their countries. It is a far cry between the Norway-based British performer-composer Pritchard and the Jamaican Dub-poet and jazz singer Ntoutoume, each speaking her native tongue. Or between Pritchard’s and the Equador-born Maiguashca’s composing styles. Given the range of artistic disciplines involved, and the fact that Beckett’s works are being confronted with those inspired by him, our putting together of such a programme can teach us as much about Beckett as about ourselves.
And to this purpose one does not need evening-length works; it can be put in a nutshell. LESS IS MORE was Beckett's own guiding principle.
beckett@111 combines music, theatre, performance, video- and audio art, installations, exhibits, workshops, lectures and discussions. In music, original pieces are being written by Alwynne Pritchard (GB, Norway) and Mesias Maiguashca (Equador, Germany). Theatrically, Beckett’s late work will be in focus, performed by participants from France, Germany, Ireland, Norway, Poland, USA, Jamaica. Academically, discussions, lectures, workshops are being prepared.
This project has been conceived by the Polish writer, translator and director Marek Kedzierski, working internationally, who since 1996 has organized and co-organized major theatre festivals in Strasbourg, Berlin (with Walter Asmus), Cracow, Zurich (with Thomas Hunkeler), each of which emphasized the changing aspects of Beckett’s work as it appealed to subsequent generations. This is the next step, tuned into the specific talents of the artists associated with beckett@111.
CONTACT / IMPRESSUM
artistic director: Marek Kedzierski
Tel.: +49 179 50 93 188
Tel.: +33 679 72 81 16
supported by
Kulturamt der Stadt Freiburg
LaFT BW, aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg
cooeration partners:
E-WERK, Freiburg (GER)
Literaturbüro , Freiburg (GER)
Kommunales Kino, Freiburg (GER)
TEATERHUSET AVANT GARDEN Trondheim (N)
THEATER ZERBERUS (GER)
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